Theodor Steche

*4. Dezember 1895 in Leipzig 
† 30. April 1945 Neunkirchen bei Greifswald (Selbsttötung)
Vater: Chemiker und Unternehmer
Konfession: evangelisch-reformiert

Steche besuchte die Thomasschule zu Leipzig und begann das Studium der Chemie an der TH Dresden. Im Oktober 1914 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger. Er diente in einem Feldartillerie-Regiment und wurde 1916 zum Leutnant befördert (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse, dem Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechts-Ordens und der Silbernen Friedrich-August-Medaille). Im April und November 1918 wurde er am Kopf durch zwei Streifschüsse verwundet und demobilisiert. Er holte das Abitur nach und studierte ab 1920 Chemie an der TH Dresden und der Universität Göttingen. 1922 wurde er zum Dr. phil. promoviert. Danach arbeitete er in der chemischen Fabrik Heine & Co in Gröba bei Riesa, die von seinem Großvater gegründet worden war. Von 1923 bis 1928 war er Assistent am Institut für Pflanzenbau der Universität Göttingen. Bei der Beschäftigung mit der chemischen Nomenklatur wurde Steche auf Fragen der Wortbildung aufmerksam. Sein puristisches Buch „Neue Wege zum reinen Deutsch“ (1925) wurde positiv besprochen, so dass er seiner Neigung folgte und ab 1928 Germanistik in Göttingen studierte. Steche publizierte zahllose Zeitungsartikel zum Umgang mit der Sprache aber auch zu vorgeschichtlichen Themen. Von 1934 bis 1939 war er Stipendiat derDeutschen Forschungsgemeinschaft. Obwohl die Habilitationsleistungen 1936 erfüllt waren, wurde er der Universität Greifswald erst 1939 nach der Drucklegung der Schrift: „Das Rabenschlachtgedicht, das Buch von Bern und die Entwicklung der Dietrichsage“ als Dozent für germanische Sprachen und ältere deutsche Literatur zugewiesen. Am 30. April 1945 vergiftete er sich, seine Frau und die 15jährige Tochter.

O.: 1932 Kampfbund für Deutsche Kultur, Mitglied der Reichsleitung; am 1. Mai 1933 Aufnahme in die NSDAP (Nr. 2 081 348); 1934 Blockleiter, 1935 stellvertretender Ortsgruppenschulungsleiter Berlin-Branitzer Platz, ab November 1936 Redner des Gauschulungsamts Berlin, Dezember 1937 Lehrkreisältester des Gaulehrkreises Deutsche Vorgeschichte (Berlin), Ortsgruppenbeauftragter des Rassenpolitischen Amtes der Ortsgruppe Branitzer Platz, Berlin, RLB, NSV, NS-Altherrenbund, an der Universität Greifswald bekleidete er verschiedene Ämter im NSD-Dozentenbund bzw. der Dozentenschaft.
Qu.: UAG PA Nr. 267 Steche; Phil./MN Habil Nr. 11; K 890; BA Berlin R 4901/13277 Karteikarte Steche.